Benjamin Kuentz bezeichnet sich selbst als Éditeur de Whisky. Das könnte man vielleicht mit Whiskyherausgeber oder Whiskyverleger übersetzen; etwas freier vielleicht mit Whiskyentdecker oder Whiskyregisseur. Denn was Benjamin Kuentz Tätigkeit ausmacht, geht weit über den Job des Whisky Blenders hinaus.
Seine Arbeit beginnt in der Auswahl der Bauern und Bäurinnen, von denen er das Getreide bezieht. Guter Whisky beginnt schließlich bei der Qualität und der Wahl des Getreides, das die Geschmackskomponenten des Endprodukts prägt. Deshalb bereist Benjamin Kuentz ganz Frankreich auf der Suche nach Männern und Frauen, die seine Leidenschaft teilen und ihm dabei helfen, neue Whiskykreationen zu schaffen.
Von diesem ersten Schritt an begleitet er den noch nicht existenten Whisky in jeder Phase. Er leitet die Mälzung an, überwacht die Maische und die Gärung, die mindestens doppelte Destillation in der Alembik-Destille, wählt die für die Reifung der Whiskys so essenziellen Fässer aus und entscheidet schließlich über die Assemblage, durch die ein harmonisches Endprodukt entsteht.
Harmonie und Kreativität stehen dabei an oberster Stelle: Jeder Whisky basiert auf einer Idee oder Vorstellung, auf die alle Produktionsschritte abgestimmt sind. So entstehen jedes Mal aufs Neue völlig eigenständige Whiskykreationen, die von Anfang bis Ende durchdacht und durchgeplant sind und immer eine Geschichte erzählen.
Das Ziel ist dabei nie, schottische Whiskys zu imitieren. Benjamin Kuentz’ Whiskys sind durch und durch französisch, das heißt: feingliedrig, zart und tänzelnd. So sind sie für Whisky-Einsteiger gut zugänglich und für eingefleischte Profis eine faszinierende Entdeckung. Apropos Profis: Nach mehreren Gängen mit Bordeaux oder Burgundern ist auf die Weine abgestimmter Whisky die perfekte Dessertbegleitung.
